Sonntag, Mai 13, 2007

Meine Erlebnisberichte Volume 2

Hallo nochmal! Hier liefere ich schonmal Teil 2 meiner archivierten Buserlebnisse!
Frohes Schaffen!

30. Oktober 2006
Linie 21, auf dem Rückweg von der Uni hält der Bus an der Haltestelle „Nikolaizentrum", an der sich wohl auch eine Schule befindet. Noch bevor der Bus hält, sehe ich, wie ein ca. 12-14jähriger, stark übergewichtiger Junge Anlauf nimmt, um nach öffnen der Türen mit voller Wucht in den hoffnungslos überfüllten Bus zu springen. Leute stürzen und schreien und der Junge grinst triumphierend über den erworbenen Platz im Bus, was er fortan damit feiert, an jeder Haltestelle den Leuten den Ausstieg so schwer wie möglich zu gestalten, was ja aufgrund seines Körperumfangs kein all zu großes Problem darstellt. Ich, der etwas abseits vom Geschehen sitzt, frage mich in diesem Moment, warum alle betroffenen Leute, inklusive Busfahrer, das stillschweigend hinnehmen. Ist dieses Verhalten etwa normal?

02. November 2006
Linie 21, an der Berufsschule steigt eine Gruppe pubertierender Jugendlicher mit türkischem Aussehen mit viel Randale in den überfüllten Bus ein und bemerken vor lauter Gekicher, Geschubse und mieser türkischer Musik, die lautstark aus den Boxen ihres Handy dröhnt, gar nicht, dass wohl auch noch andere Menschen im Bus sind, die alle genervt dreinschauen. Aufgrund ihres Schubsen schließen die Türen des Busses auch nach mehrmaligem Bemühen des Busfahrers nicht. Nachdem sie darauf aufmerksam gemacht werden, hagelt es nur eine Beleidigung der Art „Fresse, du Schwuchtel!", was zu meinem Unverständnis wieder stillschweigend hingenommen wird. Als der Bus endlich weiterfahren kann und an der nächsten Haltestelle eine junge Frau aussteigen möchte und darum bittet Platz zu machen, protestieren die Jungen lautstark, geben aufgrund des ganz netten Aussehens der Frau aber wohl letztendlich nach, jedoch nicht, ohne ihr noch einen Schubser mit auf den Weg zu geben, welcher wieder mit Gelächter begleitet wird. Ein junger Mann meines Alters sieht dies beim Einsteigen und fragt die Jungen, wo sie ihr Benehmen gelassen hätten und ob sie des Denkens fähig wären, was wieder mit einer Beschimpfung der Art (wie zu erwarten) „Halt's Maul du Schwuchtel!" geahndet wurde. Bis zum Neumarkt machen die Jungen sich nun über den Mann lustig, trauen sich aber nicht ihn anzuschauen oder zu berühren. Als dieser dort aussteigt, wird nun auch er von den Jungen kichernd hinausgeschubst. Als dieser zu resignieren scheint und einfach nur weiter geht, triumphieren die Jungen mit Worten wie „Guckt euch mal die harte Sau an, wie der läuft, Schwuchtel Alter!" scheinbar über den Mann und ihr Gelächter und ihre tiefgründigen Unterhalten (Ich höre nicht viel mehr als „Schwuchtel" und „Alter!") setzen sich bis zu meinem Aussteigen fort. Was haben diese Jungen nur gegen Homosexuelle?

03. November 2006
Linie 21, auf dem Rückweg von der Uni sitzt im Viererplatz gegenüber vor uns scheinbar friedlich ein älteres Ehepaar im Bus, welches sich mit einer anderen Frau über den Ruhestand und Plänen, wie dem Kauf eines Hauses am Mittelmeer, unterhält, während der Mann vorsichtig eine Tüte vom Bäcker auf den Knien balanciert. Eine weitere ältere Dame betritt den Bus und möchte sich zu den 3 in den Viererplatz setzen, verliert jedoch als der Bus anfährt kurz das Gleichgewicht und muss sich abstützen, um nicht zu fallen und drückt mit der Hand etwas unglücklich in die Kuchentüte des alten Herrn. Peinlich berührt entschuldigt sie sich sofort mehrmals, was dem alten Mann nicht zu genügen scheint, denn 5 Minuten lang bombardiert er sie mit Vorwürfen der Art, sie sollte gefälligst besser aufpassen. Die „Schuldige" ist das entschuldigen inzwischen Leid und reagiert etwas genervt mit den Worten „Das könnte ihnen ja auch mal passieren", was der Mann verneint, denn er hätte ja besser aufgepasst und überhaupt wäre ihr Verhalten (Zitat) „ZUM KOTZEN". Seine Wut schaukelt sich in diesem Moment so sehr hoch, dass er der Frau den Kuchen ins Gesicht schmeißt und sie weiter wild beschimpft. Leider muss ich in diesem Moment schon aussteigen, sodass ich die Reaktion der Frau verpasst habe... das hätte ich schon gerne mitbekommen!

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