Sonntag, Mai 13, 2007

A.G.G.R.O Busfahrer Linie 21

Jaaa...auch sowas gehört gebloggt. Auch die Busfahrer selber sind nicht sicher.
Hier mein Erlebnisbericht über unseren 'so called' A.G.G.R.O Busfahrer Linie 21

Es war ein kalter, verregneter Mittwochabend, Ortszeit ca. 18:30. Ich hatte Klausur geschrieben. Die allgemeine Stimmung darüber war schon ziemlich angespannt und jeder freute sich nur noch darauf nach Hause zu fahren und etwas zu essen, um anschließend erst einmal zu relaxen. Der Weg vom Hörsaal zur Bushaltestelle "Sedanplatz" war schon lang und beschwerlich, galt es doch die unglaublichen Höhen und Tiefen des stadtbekannten Westerbergs zu bewältigen. Trotzdem nahmen wir ihn des lieben Feierabends Willen mit mehreren Leuten in Kauf, so dass sich ein guter Teil meines Studiengangs mit ca. 30 Leuten an der Bushaltestelle ansammelte, um...auf den Bus zu warten!

Und wie immer kam es anders...naja..eigentlich nicht, denn wir warteten immer noch auf die Linie 21, die um diese Zeit schon lange eingetroffen sein sollte. Langsam machte sich schon dieses dumpfe Gefühl breit..."Verspätung? Das kann doch nur einen Grund haben!" Aber nein...niemand wagte auch nur auszusprechen, was der Grund dafür sein musste. Dann sah man in der Ferne den Bus, wie er sich langsam näherte...es war die Linie 21, ganz klar...mein erster Blick ging Richtung Fahrer. Ich wollte nicht glauben, was ich da sah...es war...ER! Kariertes Hemd, Vollbart, Brille und herzinfarktrisikoreiches Übergewicht in Form einer wohlgenährten Bierplautze! Dieser Mann war uns allen wohlbekannt und so wussten wir, bis auf einige 'Neulinge' die nichts ahnend und mit fast kindlicher Naivität fragten "Was ist denn mit dem Busfahrer?", was nun kam, nachdem sich viele Leute um den Einstieg hinten drängelten..
Die hinteren Türen blieben geschlossen und und mit spuckender, lufthämmernder und wohlvertrauter Stimme brüllte der Mann ins Mikro "DER EINSTIEG IST GAAAANZ VORNE!!!!!".

Wie en Trance stürmten die Leute zum Einstieg ganz vorne am Bus...nein sie nahmen nicht den Einstieg vorne oder gar den Einstieg vorne in der Mitte oder vorne hinten (So ein Bus hat für gewöhnlich ja 20 Einstiege!), nein alle nahmen brav den Einstieg GANZ vorne, denn niemand wollte am eigenen Leib erfahren, zu was dieser Mann im Stande ist...

Blitze zuckten, als die Türen sich hinter uns schlossen, manch einer meinte ein satanisches Lachen zu vernehmen. Wir waren gefangen, nie wieder würden wir diesen Bus verlassen, hatte doch noch niemals jemand erlebt, dass dieser Mann die hinteren Türen öffnete. Es blieb uns nichts anderes übrig, als auszuharren und auf Rettung zu hoffen. Eine nach der anderen Haltestelle passierten wir und immer mehr Menschen teilten unser grausiges Schicksal. 'Umweltstiftung'...'Berufsschulzentrum'...'Rißmüllerplatz'...die Strecke schien endlos zu sein. Jedoch hatten wir noch nicht resigniert, was sollten wir tun? Sollten wir uns unserm Schicksal kampflos ergeben? 'Heger Tor'...'Nickolaizentrum'...'Kamp Promenade'. Wir beschlossen zu kämpfen. Mit letzter Kraft hechteten wir zum rettenden Knopf, als wenn er uns mit seiner leuchtend roten Farbe sagen wollte "Drück mich, ich werde euch helfen!". Ein großes rotes "Wagen hält!" leuchtete auf. War das die Rettung? Sollte es wirklich so einfach sein? Wir drängten zum Ausstieg GAAANZ HINTEN. Noch einmal mussten wir unsere letzten Kraftreserven mobilisieren...'Neumarkt'..."Jetzt oder nie!", dachten wir und drängten uns gegen die Türen und das war der Moment wo das Wunder geschah: Sie öffneten sich! In schier endloser Euphorie rannten wir so schnell es ging aus dem Bus...wir waren noch einmal davon gekommen, aber...

...der Abend war gelaufen...

Profil:
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Name: A.G.G.R.O Busfahrer Linie 21
Alter: ca. 50
Aussehen: Uniformlos, karierte Hemden, Bierbauch, Vollbart, Brille, grimmiges Gesicht
Lieblingssatz: "Der Einstieg befindet sich GAAANZ vorne"
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Schon oft hatten wir unter diesem Busfahrer gelitten. Immer lässt er alle vorn einsteigen, um auch jede Karte einzeln zu kontrollieren, was laut Stadtwerke-Mitarbeitern garnicht seine Aufgabe ist. Diese Prozedur zieht sich an jeder Haltestelle mehrere Minuten hin, sodass sein Maximum an Verspätung einmal bei 17 Minuten (Linie 21 fährt alle 20 Minuten...) lag. Nicht einmal Kinder sind vor seinen Attacken sicher und werden hoffnungslos zur Sau gemacht. Das muss jetzt einfach mal gesagt werden! Dieser Mann ist ein...
VOLKSHELD!
(Foto wird nachgereicht.)

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