Sonntag, Mai 13, 2007

Busgeschichten Volume One

Okay Leute! Hier ist schonmal Teil 1 meiner zuvor gesammelten, unvollständigen Werke, die einen kleinen VOrgeschmack auf die Zukunft geben sollen.
Achja erwähnte ich schonmal, dass das alles garantiert reale Ereignisse sind?

10. Oktober 2006
Linie 21, zwei ältere Damen betreten den Bus und suchen sich 2 der (noch reichlich vorhandenen) freien Sitzplätze. Irgendwie scheint eine der Damen genervt zu sein, denn sie beginnt die andere alte Dame wild zu beschimpfen und beharrt dauernd darauf, im Besitz eines Behindertenausweises zu sein und erhebt ihren Anspruch auf den Sitzplatz eben der anderen älteren Dame. Diese wiederum verweist ebenfalls auf ihren Behindertenausweis.
Es entbrennt ein Streit darum, welche der beiden Damen denn nun wohl den höheren Behinderungsgrad aufweisen kann, was aber (leider) unentschieden auszugehen scheint. Da diese Argumentationsgrundlage nun bröckelt, beschuldigt die erste alte Dame nun wiederum die andere, sie geschubst zu haben, welche lautstark betont, dieses nicht nötig zu haben. An dieser Stelle musste ich den Bus leider verlassen, wie ärgerlich. Mein Fazit: Meine Damen, ihr seid beide behindert, da habe ich gar keinen Zweifel. Nur Frage ich mich ob diese Behinderung körperlichen oder geistigen Ursprungs ist. Vielleicht hätten sie den Grad ihrer Behinderung auskämpfen sollen?

12. Oktober 2006
Linie 11, ein Kommilitone, zugegeben auch ein Erstsemesterer, betritt den Bus und zeigt im vorbeigehen sein Studententicket vor, wie es im Normalfall ausreicht. Der Busfahrer, offensichtlich mies gelaunt, packt Robert, so sein Name, am Ärmel und zieht ihn zurück. Der Busfahrer fragt Robert was das für ein Benehmen sei, schaut auf das Semesterticket und stellt fest „Auch noch ein Student, war ja klar". In den folgenden 15 Minuten der Busfahrt darf Robert sich nun eine nie zu enden scheinende Rede über Unhöflichkeiten, böse Studenten und sonstige Dinge, die den Busfahrer an Robert zu stören scheinen, anhören. Zumindest glaubt Robert dass, denn laut seiner Aussage hat er sich strikt an das Schild „Während der Fahrt nicht mit dem Fahrer sprechen!" gehalten und sich den MP3-Player aufgesetzt, wodurch er nur in den wenigen Sekunden zwischen 2 Liedern verstehen konnte, was der Busfahrer sagte.
Meine Meinung: Besser ist das!

26. Oktober 2006
Linie 21, zum ersten Mal werde ich selbst Opfer unzufriedener Busfahrer. An der Kamppromenade betreten 2 ältere Leute, ein Mann und eine Frau, den Bus. Der Bus ist leer, es sind maximal 10 Leute im Bus, also reichlich Plätze vorhanden. Der Mann setzt sich, die alte Dame geht zum Bereich der hinteren Tür, wo sie lieber zu stehen scheint. Der Mann beobachtet dies und fordert mich in scharfem Ton dazu auf, meinen Sitzplatz für die ältere Dame zu räumen. Ich sage in höflichem Ton, dass ja noch genug Plätze frei seien, einschließlich der für ältere und behinderte Personen vorgesehenen Sitzplätze, auf denen die Frau ja Platz nehmen könne, wenn sie denn gerne sitzen würde. Die Dame reagiert sofort und betont in freundlichem Ton, dass sie viel lieber stehe. Der ältere Mann scheint sich damit nicht zufrieden zu geben und es geschah das, womit ich fast gerechnet hatte. Er beginnt eine Grundsatzdiskussion darüber, dass es ja nicht um diesen Augenblick, sondern um das allgemeine Verhalten junger Leute gehe, welche stark zu wünschen übrig ließe etc. etc., quasi das typische „Die Jugend von heute" – Gerede und zwar alles in scharfen Worten. Ich denke mir: „Christian, wenn du jetzt ausrastest, hat er dich am Haken", also versuche ich ruhig zu bleiben und erkläre ihm, dass ich recht gut erzogen bin und schon wüsste, wann ich meinen Platz zu räumen habe. Des weiteren erkläre ich ihm, dass ich nicht sonderlich auf Vorurteile und Pauschalisierungen dieser Art stehe und stelle fest, dass er ja eher kein Benehmen hätte, wenn er mich wegen Belanglosigkeiten anmachen würde. Wenn er wegen was auch immer unzufrieden sei, solle er das nicht an mir und der ach so bösen Jugend auslassen und mich einfach in Ruhe lassen. Das war ein Fehler, denn von nun an platzt dem Mann völlig der Kragen und ein Feuerwerk von Beleidigungen und thesenfreier Argumentation prasselt auf mich nieder. Ich ziehe es vorher, bis zu meiner Haltestelle nur noch dem MP3-Player zu lauschen und lasse dem Unzufriedenen seinen Lebensinhalt. Als ich aus dem Bus steige ist mein einziger Gedanke „HÄ????".

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