Montag, Mai 21, 2007


Ein Tag aus dem Leben des Niki Lauda

Niki Lauda war wieder mal dabei, ein Formel-1 Rennen zu moderieren. Er musste die ganze Zeit daran denken, wie seine Frau ihm heute morgen die Hölle heiß gemacht hatte, weil er vergessen hatte, die heiße Herdplatte auszumachen.
Nun versuchte er, sich davon abzulenken, indem er in Vorfreude auf die Feuerzangenbowle, die es am Abend geben sollte, Michael Schumacher anfeuerte. In der Meisterschaft ließ er nichts mehr anbrennen. Er brauchte nur noch dieses Rennen zu gewinnen und lag mit seinem brandneuen Ferrari, angetrieben durch einen Verbrennungsmotor, an erster Position.
Es interessierte ihn aber brennend, wie seine Frau darauf gekommen war, dass er es war, der die heiße Herdplatte angelassen hatte – eigentlich hatte er ein feuerfestes Alibi. Aber das war ihm egal, Hauptsache seine Frau machte ihm was Schönes zu Essen warm – vielleicht sogar was Flambiertes? Naja, dachte Niki, meistens brennen die Sachen bei ihr ja sowieso an. Mit ihr war es immer wie ein Lauf über glühende Kohlen gewesen. Vielleicht sollte er ihr mal so richtig Feuer unterm Hintern machen, damit es zur Hölle noch mal vernünfige Sachen zu Essen gab – geräucherten Aal, Backfisch, Schmorbraten? Oder diese heißen Würstchen, bei denen man die Haut abpellen musste? Genug Kohle hatte sie, um es sich zu leisten, schließlich waren die Firestone-Reifen an ihrem Wagen brandneu! Aber im Grunde war Niki mir seiner Frau glücklich, sie war für ihn immer ein Fels in der Brandung gewesen.
Auf dem Nachhauseweg glühte Niki schon vor Aufregung, sodass er mit seinem Wagen erstmal einen heißen Burnout mit viel Qualm und Rauch hinlegte und danach heizte wie ein Besengter.
Zuhause gab es Pellkartoffeln mit Bratensoße. Danach wechselte Niki eine ausgebrannte Glühbirne aus und zündete sich erstmal eine Zigarette an. Seine Frau sagte immer, er solle mit dem Rauchen aufhören, davon würde die Haut altern und ganz runzelig werden.
Er musste an den letzten heißen Sommer am Strand denken, den er mit Freunden verbracht hatte: schön mit Lagerfeuer abends, und tagsüber am Strand die Brandung begucken und in der Sonne braten. Danach hatte er auch etwas Sonnenbrand bekommen, aber egal. Er setzte sich an seinen PC (er hatte übrigens eine Firewall), um die heißesten Momente auf CD zu brennen.
Abends, als er seine Freunde zur Feuerzangenbowle empfing (es gab auch Weinbrand), herrschte erstmal angeheizte Stimmung, was nicht nur an der Schwüle im Zimmer wegen der hochgedrehten Heizung lag: einer von Nikis Freunden war gefeuert worden. Und überall wurde es brühwarm herumerzählt. Tja, an so einem riskanten Job konnte man sich leicht die Finger verbrennen, das wussten sie schon vorher. Das ganze war ein Spiel mit dem Feuern gewesen. Die Schwüle im Raum trug nur noch mehr dazu bei, dass die Gemüter zu brodeln anfingen wie Vulkane kurz vor dem Ausbruch. Nikis Blick schweifte zu dem Gelbrandkäfer in der Ausstellungsvitrine mit den Insekten, als es ihn siedendheiß überkam: Er hatte schon wieder die Herdplatte angelassen! Ob seine Frau das erfuhr? Naja, was sie nicht weiß, macht sie nicht heiß!
Erstmal hatten sie genug über Probleme bei der Arbeit geredet, und Niki wollte nicht noch weiter Kohlen ins Feuer legen, um den Konflikt zu schüren. Nach all dieser Aufregung wurde ihm beim Gedanken an die leckere Feuerzangenbowle wieder warm ums Herz. Er probierte sie auch gleich als Erster. Sie war schön heiß, genau, wie er es mochte, das ging ihm direkt unter die Haut. Im Radio hörten sie gerade Oldies, es kam „Tanze Samba mit mir“ ... „du bist so heiß wie ein Vulkan!“ hörte Niki grade heraus. Danach kam Werbung für irgend so eine Hautcreme, danach noch „Ring Of Fire“.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo.
Ich mochte mit Ihrer Website ktastrofe.blogspot.com Links tauschen